Wie gelingt die Mobilitätswende?
Die Mobilitätswende bezieht sich auf den Übergang von einer verkehrsintensiven, von fossilen Brennstoffen dominierten Mobilität hin zu einer nachhaltigen, umweltfreundlichen und effizienten Mobilität. Dieser Wandel ist ein komplexer Prozess, der das Zusammenspiel von Technologie, Infrastruktur, politischen Maßnahmen, individuellem Verhalten und gesellschaftlichem Bewusstsein erfordert.
Hier sind einige wichtige Ansatzpunkte, wie die Mobilitätswende gelingen kann:
Förderung der Öffentlichen Verkehrsmittel: Der Ausbau und die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs sind von entscheidender Bedeutung. Investitionen in Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen und S-Bahnen, die eine zuverlässige, häufige und gut vernetzte Mobilität bieten, können die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs steigern und mehr Menschen dazu ermutigen, auf das Auto zu verzichten.
Förderung des Radverkehrs: Fahrradfahren ist eine umweltfreundliche und gesunde Mobilitätsform. Der Ausbau von sicheren Radwegen und die Schaffung von Fahrradinfrastruktur in Städten sind wichtige Schritte, um den Radverkehr zu fördern.
Elektromobilität: Die Förderung von Elektrofahrzeugen kann dazu beitragen, die Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Der Ausbau von Ladestationen und Anreize für den Kauf von Elektrofahrzeugen sind wichtige Maßnahmen, um die Elektromobilität zu unterstützen.
Stärkere Integration von Verkehrsmitteln: Die Förderung von intermodalen Verkehrslösungen, bei denen verschiedene Verkehrsmittel nahtlos miteinander kombiniert werden können, erleichtert es den Menschen, auf das Auto zu verzichten und auf nachhaltigere Alternativen umzusteigen.
Carsharing und Mitfahrgelegenheiten: Carsharing-Programme und Mitfahrgelegenheiten können dazu beitragen, die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen zu reduzieren und die Nutzung von Autos effizienter zu gestalten.
Städteplanung und Raumordnung: Die Gestaltung von stadt- und raumplanerischen Maßnahmen, die eine nachhaltige Mobilität fördern, ist entscheidend. Die Schaffung von lebenswerten, fußgänger- und fahrradfreundlichen Stadtvierteln mit guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr kann die Mobilitätswende vorantreiben.
Bildung und Bewusstseinsbildung: Die Aufklärung der Bevölkerung über die Vorteile und Möglichkeiten einer nachhaltigen Mobilität ist wichtig. Kampagnen zur Bewusstseinsbildung können dazu beitragen, dass mehr Menschen sich für umweltfreundliche Mobilitätsalternativen entscheiden.
Politische Maßnahmen: Die Einführung von politischen Maßnahmen wie Umweltzonen, Mautgebühren, Förderungen und Steuervorteilen kann die Mobilitätswende unterstützen und Anreize für eine nachhaltige Mobilität schaffen.
Die Mobilitätswende erfordert eine umfassende und koordinierte Herangehensweise auf allen Ebenen - von der individuellen Entscheidung jedes Einzelnen bis hin zu politischen Entscheidungen auf nationaler und internationaler Ebene. Durch die Kombination verschiedener Ansätze und Maßnahmen kann die Mobilitätswende gelingen und zu einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Mobilität in der Zukunft führen.
Kommentar: Eins steht aber felsenfest: Mit einem Volker Wissing im Verkehrsministerium wird es keine Mobilitätswende geben. Solange mehr neue Autobahnen als Fahrradschnellstraßen und Radinfrastruktur gebaut werden, bleibt die Mobilitätswende eine Utopie. Solange die Bleifuß-Fanatiker nicht durch Tempolimits ausgebremst werden und solange in einem FDP verseuchten Porsche-, äh, Verkehrsministerium nur darüber gesprochen wird, das Verbrenner gut und Elektrofahrzeuge schlecht sind, statt darüber nachzudenken, was denn getan werden müsste, um Radfahren und Elektrifizierte Mobilität nicht nur möglich sondern sogar attraktiv zu machen, solange werden wir auch keine Mobilitätswende hinkriegen.
Viel mehr wollte man Licht neu denken. Statt also fette SUVs mit Akkus für 34 km Reichweite und einem 380 PS Verbrenner auszustatten und es dann Elektrofahrzeug zu nennen, ist nicht neu Denken. Aber um echte Elektrofahrzeuge bauen zu können, hätte man vor 20 Jahren damit beginnen müssen, Batteriewerke hierzulande aufzubauen. Das haben die deutschen Dino-Autobauer halt verpennt, gar belächelt. Zu groß die Gier und zu groß die Marge bei Fahrzeugen mit Verbrennermotoren. Dumm gelaufen. Jetzt baut man in Asien die Mobilität der Zukunft.
Und dabei war man in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts ganz vorne mit dabei. Die Idee von Elektrofahrzeugen reicht tatsächlich weit zurück, bis ins 19. Jahrhundert. Die ersten experimentellen Elektroautos wurden bereits in den 1820er und 1830er Jahren entwickelt. Allerdings begann die Serienproduktion von Elektrofahrzeugen erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
Ein bekanntes frühes Elektroauto war der "Flocken Elektrowagen", der 1888 von Andreas Flocken in Coburg, Deutschland, gebaut wurde. Dieses Fahrzeug wird oft als eines der ersten serienmäßig hergestellten Elektroautos angesehen.
Aber: Als ihre Erfinder*innen die Energiesparlampe erfanden, hatte man nicht im Sinn, die Glühbirne zu verbessern. Individuelle Mobilität, die viele mit Freiheit verwechseln, ist nicht zeitgemäß. Es gibt intelligentere Konzepte wie Car-Sharing, Öffentliche Verkehrsmittel oder innovative Ideen wie urbane HUB-Konzepte in Kombination mit Leichten Elektrofahrzeugen (LEV).
Zum Um- oder gar Neudenken ist man hierzulande (noch) nicht wirklich bereit. Wieder mal was, was wir in Deutschland nicht hinkriegen, wie Digitalisierung, Bildung und Chancengleicheit, Regenerative Energien, Einwanderung und so weiter und so fort. Bleiben wir dran. MK